Kommunikation EPA | 30.06.2021
Die Mitarbeitenden der Bundesverwaltung sind auch Familienmenschen, Sport-Aficionados, Musikvirtuosen, Tierfreunde, Kunstverrückte, Leseratten, «Reisefüdlis», Gartenfans und vieles mehr. Viele nutzen die Möglichkeiten von Teilzeitarbeit, um Beruf und Privatleben im Gleichgewicht zu halten. Drei persönliche Beispiele, wie Mitarbeitende diese Vereinbarkeit leben:
«Das reduzierte Pensum ermöglicht mir die Ausbildung»

Georges Frey hat in der Führungsunterstützungsbasis der Armee (FUB) noch einiges vor. Als Berater für SAP-Anwendungen, die in der Armee zum Einsatz kommen, gehen die Projekte denn auch nicht so schnell aus. Um sich fachlich das optimale Rüstzeug zu holen, hat er sich vor einem Jahr dazu entschieden, seinen Bachelor-Abschluss in Wirtschaftsinformatik mit einem Masterstudium an der Berner Fachhochschule zu vertiefen. In der Bundesverwaltung findet er für sein Vorhaben ideale Bedingungen vor: «Die Möglichkeit, mein Arbeitspensum auf 70% zu reduzieren, hat die Ausbildung überhaupt erst möglich gemacht. Anders ginge es nicht, da der Unterricht jeweils tagsüber am Montag und Dienstag stattfindet». Sobald er das Studium abgeschlossen hat, möchte Georges Frey wieder Vollzeit arbeiten, weil dies für ihn bei gewissen Aufgaben von Vorteil ist. Bei der Vereinbarkeit zwischen Berufs- und Privatleben kommen ihm die flexiblen Arbeitsformen in der Bundesverwaltung zugute: «Ich nutze den Spielraum, den mir die gleitenden Arbeitszeiten gewähren und arbeite einen Tag pro Woche im Homeoffice».
«Auf der Wildstation gewinne ich Energie für den Job»

Bei der Arbeit wie auch in der Freizeit hat es Annina Gaschen mit delikaten Fällen zu tun: Als wissenschaftliche Mitarbeiterin beim Bundesamt für Verkehr (BAV) trägt die studierte Chemikerin dazu bei, dass gefährliche Güter auf den Schienen sicher durch die Schweiz transportiert werden. Und in der Stiftung Wildstation Landshut engagiert sie sich als Freiwillige für die Rehabilitation und Aufzucht von verletzten oder jungen Singvögeln. Um genug Raum für ihr Interesse an Tieren zu haben, hat Annina Gaschen bereits in früheren Jobs Teilzeit gearbeitet. Entsprechend kam ihr entgegen, dass die Stellen in der Bundesverwaltung in der Regel zu 80-100% ausgeschrieben werden. Seit Anfang 2020 konnte sie ihr Pensum beim BAV sogar auf 70% reduzieren. «Dadurch kann ich meine vielen Interessen ausleben und gewinne Energie und Motivation für die Arbeit. Ich erhalte genug Raum, um auch mal nicht auf die Uhr schauen zu müssen. So bleibe ich gesund und meine Work-Life-Balance ist Realität». Sie, die als Kind unter anderem Tierpflegerin werden wollte, realisiert nun mit Mitte Vierzig, dass dieser Teil von ihr auch mit dem heutigen Beruf einen wichtigen Platz in ihrem Leben einnehmen konnte.
«Teilzeitarbeit sehe ich als Win-Win»

Nikolas Stürchler arbeitet für das Eidgenössische Departement für äussere Angelegenheiten (EDA) in einem 60%-Pensum. So weit so unspektakulär. Dass er dies aber im Job-Sharing mit seiner Ehefrau (ebenfalls zu 60% angestellt) in der Botschaft in Singapur tut, hat auch schon die Zeitungen vor Ort interessiert. Als stellvertretende Missionschefs sind sie gemeinsam für die Leitung der Schweizer Vertretung im südostasiatischen Inselstaat mitverantwortlich. Teilzeitarbeit in einer Führungsposition ist für Nikolas Stürchler nichts Neues. Seit er Vater wurde, hat er bereits in früheren leitenden Funktionen das Arbeitspensum reduziert, um in der Kinderbetreuung gleichermassen präsent zu sein. Die gewonnene Zeit für Familie, Sport und private Projekte sei ein grosser Gewinn: «Es erweitert meinen Horizont. Einige meiner Freizeitaktivitäten, zum Beispiel meine Lektüre, kommen durchaus auch dem Geschäft zugute. Ich bin ausserdem praktisch immer mit vollen Batterien an der Sache». Nikolas Stürchler sieht es als grosses Privileg, mit seiner Frau im Ausland im Job-Sharing arbeiten zu können. Er ist überzeugt, dass sich das auch für das EDA auszahlt, denn «wir bringen zusammen mehr Erfahrung, Diversität und letztlich auch mehr Ressourcen in den Job».